Eckdaten:
8,5% Alk., IBU 100+
Hopfen: Magnum, Chinook, Simcoe, Citra, Azacca & Centennial
Stil: West Coast IPA
Das Double IPA von Stone ist seit 2002 auf dem Markt und laut Hersteller Stone das erste seiner Art: West Coast-style (Double) IPA. Double weil es doppelt gehopft wird mittels Kaltstopfung und Hop Bursting. Bei letzterem Prozess wird eine vergleichsweise große Menge Hopfen sehr spät im Würzekochprozess dazugegeben. Der Vorteil so sagt man ist, dass man hohe Bitterwerte erzielen kann, aber gleichzeitig auch eine große Menge Aromen aus dem Hopfen extrahiert ohne diese bei zu langem aufkochen zu denaturieren. Durch die extrem späte Zugabe wird dies möglich und da gleichzeitig die Bitterstoffe nicht vollständig aus dem Hopfen ausgekocht werden, wird das Bier durch die hohe Hopfenzugabe nicht überladen mit IBU. Soweit der theoretische Exkurs, aber wie schmeckt es denn nun?
Beim Einschenken schimmert das Double IPA orange-golden im Glas. Es weist eine leichte Trübung auf, aber man kann fast noch durchs Bier durchschauen. Es bildet sich eine weiße und große Schaumkrone, die feinporig und recht langlebig ist.
Im Geruch deutliche Orangennoten und dezente Bitterkeit. Im Hintergrund etwas reife, exotische Frucht. Für mich riecht es nach Mango.
Der Antrunk dann fruchtig. Eine schleichende Bitterkeit zieht langsam im Mund auf, bis sie sich überall ausgebreitet hat. Die Rezenz ist sehr angenehm, gut karbonisiert und feinperlig. Hier wurde eine ziemlich perfekte Balance getroffen, nicht zu wenig und nicht zu viel schaumiges Mundgefühl.
Im Geschmack wird das Bier beim zweiten und dritten Schluck langsam etwas fruchtiger, ohne dass eine bestimmte Frucht wirklich dominieren würde. Zitrusfrucht trifft Mango, gepaart mit deutlicher Bitterkeit am Gaumen. Der Alkohol ist hervorragend eingebunden, die Bitterkeit, obwohl in der Theorie 100+ IBU ist sehr angenehm und in keinster Weise übertrieben. Die Drinkability des Bieres dadurch sehr hoch.
Im Nachklang verbleibt dann angenehme Bitterkeit, sie rinnt förmlich die Kehle hinab und ist noch lange spürbar. Eine trockene Zitrusnote bleibt im Mund zurück, die sich mit der Zeit zu Grapefruit wandelt.
Fazit:
ein wirklich schönes IPA, sehr fruchtig, sehr ausgewogen, eine starke, aber nicht übertriebene Bitterkeit vereint sich mit Zitrus- und Mangonoten zu einem sehr ausgewogenen Trinkerlebnis. Hier haben die Brauer eine sehr gute Balance gefunden. Das Bier profitiert ungemein davon nicht übertrieben bitter zu sein. Es ist anspruchsvoll und dennoch gut zu trinken. Tolles Ding!
Wird definitiv nachgekauft und sicher auch mal bei einem meiner Tastings eingesetzt.
Wer es noch nicht kennt: Probieren!