Verkostung – Jopen – Coastal Gose

Eckdaten: 
Stil – Leipziger Gose, 4,5% Alk.
Zutaten: Gersten-, Hafer- und Weizenmalz, Hopfen, Koriandersamen, Meersalz, Seetang, Hefe

Bei der Coastal Gose von Jopen (Niederlande) handelt es sich um eine Leipziger Gose. Diese ist als Kollaboration von Jopen und Giovanni Campari von Birrificio del Ducato (Italien) entstanden.

Und die Eckdaten lassen schon vermuten, hier wollte man etwas besonderes ausprobieren. Wenn Koriandersamen wie die natürlichste Zutat überhaupt anmuten und man eher bei Meersalz und Seetang hängen bleibt, dann ist man echt gespannt, was einen da erwartet.

Im Glas präsentiert sich die Coastal Gose in hellem, trüben Gelb. Eine feine bis mittelporige Schaumkrone bildet sich aus und fällt recht schnell wieder in sich zusammen.
Der Geruch ist eigenartig, ich kann es nicht anders beschreiben. Frisch, grasig, leicht müffelig und irgendwie hintergründig fruchtig (Zitrusfrucht).
Im Antrunk dann Salz. Als hätte man im Sommerurlaub Meersalz beim schwimmen verschluckt. Insgesamt recht leicht vom Körper. Beim zweiten Schluck drängt sich die Assoziation von Meerwasser-Radler auf. Eine deutliche Zitrusnote breitet sich aus, der salzige Geschmack ist gewöhnungsbedürftig und ungewohnt. Dazu irgendwo, halb verdeckt im Hintergrund und nur ganz dezent auf der Zungenspitze eine Gewürznote. Ist das etwa der Koriander? Leicht säuerlich schmeckt es jetzt beim dritten Schluck, die Zitrusnote lässt etwas nach.
Langsam gewöhnen sich die Geschmacksnerven an die ungewohnte Kombination und das Bier wird langsam erfrischend, beinahe sogar lecker. Neben dem salzigen Grundcharakter und der Zitrone meine ich jetzt auch grasige Noten zu erschmecken. Der Seetang? Ich weiß es nicht, da fehlt mir die Referenz. Im Abgang sehr erfrischend und immer noch salzig.

Fazit: speziell am Anfang ein seltsames Geschmackserlebnis. Man fragt sich innerlich „wieso braut jemand so etwas“.
Nach dem 3. oder 4. Schluck gewöhnt man sich dann aber daran, das Bier wird angenehm erfrischend, die ungewöhnliche Salzigkeit und leicht säuerliche Note passen gut zur Zitrone. Ein Bier, was ich ich im Hochsommer gerne nochmal probieren werde und was dort sicherlich auch gut passt. Spannend auch damit Food-Pairings auszuprobieren.

Danke Kilian Küsters von Bier. in Karlsruhe für die Empfehlung. Definitiv mal was anderes (ich habs ja so gewollt)

https://www.jopenbier.nl